Beelzebub Airlines

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Beelzebub Airlines machen Musik. Ohne Gesang. Mit Freiraum für Improvisation. Jazz soll rocken dürfen und Rocker wollen auch mal jazzen! Radiokompatibilität gibt es woanders, wir haben das norddeutsche Monopol für angejazzten Hippie-, Kraut-, Prog-, Psychedelic- und High-Energy Noise. Musik machen heißt für uns, ständig gewaltfrei den Clinch zwischen Komposition und Improvisation schlichten zu müssen, sehr zum Vergnügen unserer wachsenden Fangemeinde. Der musikalische Beweis für die Existenz von Wurmlöchern hat also einen Namen: Beelzebub Airlines. Auch auf deiner Party!
Ein buntes Sammelsurium verschiedener Personen hat sich bislang an der Band beteiligt bzw. beteiligt sich immer noch, wobei ein mehr oder weniger zufälliges Dazustoßen anderer Musiker des öfteren vorkommt und immer wieder ein Grund zur Freude ist.
Wir bieten hier selbstverständlich einige Kostproben unserer Musik zum gefälligen Transfer auf die heimische Musikbox an und wünschen viel Vergnügen. Alle Stücke sind vom Umtausch ausgeschlossen, eine kommerzielle Verwertung ohne schriftliche Genehmigung entfällt aufgrund starken Bodennebels. Die Stücke sind dem Wahne entsprungen, unterliegen unserem Urheberrecht und können ernsthaft den Familienfrieden stören.
Gerne wird die Musik von Beelzebub Airlines im Zusammenhang mit Soft Machine, Hawkwind, Gong, Electric Masada, Miles Davis oder anderen Vertretern der jazzig/psychedelischen, schwer kategorisierbaren Stilrichtungen erwähnt. Sicher nicht für den Einsatz auf dem Schachabend im Seniorenheim konzipiert, sind unsere Stücke doch in dem Anspruch entstanden, echte Musik zu machen, in einem Rahmenwerk, das sich möglicherweise als "Strukturierter Expressionismus" bezeichnen lässt. Um die Fragezeichen über Ihrem Kopf zu beseitigen, empfehlen wir, einfach mal die Ohren an die im Nebenkapitel angebotenen Musikstücke zu halten. Und dann, sich bei uns zu melden und einen Auftrittstermin zu vereinbaren.

Beelzebub Airlines - eine Band mit Geschichte

Erste historische Erscheinung 1983 - Viele Musiker waren bis heute an der Band beteiligt
Beelzebub Airlines - der Name entstand im brodelnd heissen Sommer 1983 in der Nähe von Gorleben auf dem Anti-Atom-Spielplatz der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. Gründungsmitglieder waren Francis Althoff und Wolfgang Nowak, die Instrumentierung war bescheiden, eine kleine marokkanische Tontrommel, eine Mundharmonika und eine Gitarre sorgten für vom Rest der Welt ungehörte Klangfülle. Die damals entstandenen Sessionthemen haben keine lange Lebenserwartung gehabt, was blieb, war der Name der Band. Um 1993 tauchte er wieder auf, auf einem Workshop der oldenburger Musikschule, unter der freundlichen Aufsicht von Heinrich Hock setzten sich Axel Draeger, Boris Goltz und Wolfgang Nowak zusammen, um mit einer Handvoll irrwitziger Jazzrocknummern auf dem Jahresabschlusskonzert der Musikschulkurse das Publikum des Jazzabends zu schockieren. Es folgten weitere Auftritte in der Umgebung, das Projekt schlief aber aufgrund wechselnder Lebensumstände bei den Bandmitgliedern nach kurzer Zeit ein. Wieder geschah eine lange Zeit nichts.

"Beelzebub Airlines" schwirrte eine Weile als virtueller Bandname in ein paar Köpfen herum, das war's. Erst im Jahr 2004 sollte sich das gründlich ändern.
Auf einer über das IRC organisierten Channelparty hatten der Keyboarder Thomas Strathmann und Wolfgang Nowak den grandiosen Gedanken, Musik auf der Basis kompletter Improvisation im Sinne des berühmten Philosophen Ashton van Dyke zu machen. Es wurden zu diesem Zweck gern Gäste eingeladen, namentlich zu erwähnen sind Hans-Gerhard Weinreich - Baß, Pete Barkhausen - Gitarre, Olaf Zippel - Saxophon und Tamaro Kirlar - Kunststoffflasche. Eines der Werke aus dieser Zeit, "Der intergalaktische Fahrradkurier", hat eine präzise Spieldauer von 27 Stunden, 3 Minuten und 11 Sekunden und lässt sich am besten als eine überdimensionale Geräuschcollage ohne irgendwelche Vorgaben beschreiben. Leider gelangte dieses Werk nie zu einer vollständigen Aufführung. Als feste Bandmitglieder konnten noch im selben Jahr Andreas "Hopper" Schneider am Baß und Jürgen Wilke an der Gitarre dazugewonnen werden. In die ursprünglich rein improvisierte Musik begannen sich Strukturelemente einzuschleichen. Mit dem studiumsbedingten Weggang von Thomas Strathmann tat sich eine Lücke auf, in die der Gitarrist Tom Harwarth einsprang. Es enstanden die ersten planvolleren Stücke, es gab regionale Auftritte, im Marvins, im Cafe Rosengarten, Salon Jürgenz, Alhambra und auf dem Moorrock Openair. Auf einem Konzert im Cafe Rosengarten nahm Niko Paech Kontakt auf, seine Saxophonkünste sind bis heute ein stilprägendes Element in der Musik der Band. Eine Weile danach verliess Jürgen Wilke die Band, um sich seinem neuen Projekt "Cosmic Mindshare" zu widmen. Dafür kam der Keyboarder Gerhard Severin dazu, dessen Klangbilder auf der ersten CD "Airmixed" zu hören sind. In dieser Besetzung baute die Band einen Stamm an Stücken mit hohem Improvisationsanteil auf, die bis heute fester Bestandteil des Programms sind. Im September 2007 verliessen Gerhard Severin und Tom Harvarth die Band.

Heute: Nahtloser Übergang - Arrangement und Improvisation, Jazz trifft auf Progrock
Als Gitarrist neu hinzu stiess Michael Ellis, ein Progrocker, Multiinstrumentalist und Tontechniker. Er kannte die Band bereits von den Studioarbeiten an der ersten Scheibe und brachte neue Elemente melodischer und struktureller Art in die Musik ein. Gelegentlich tönt der Barde, Bagpiper und Schalmeienspieler Herbert Bartmann für einen Abend mit, was dem Stil der Band immer wieder eine interessante Note gibt. In der jetzigen Besetzung, mit Niko Paech am Saxophon, Mike Ellis an der Gitarre, Andreas Schneider am Baß und Wolfgang Nowak am Schlagzeug, hat die Band inzwischen einen gewissen Kultstatus erlangt und auch schon eine Reihe an Konzerten abgeliefert, gelegentliche Jams mit anderen Bands, z.B. Embryo oder Venus Envy, ergeben sich auch das eine oder andere Mal. Eine zweite Scheibe entstand Anfang 2010, "Ganesha" unterscheidet sich stilistisch deutlich vom Erstlingswerk "Airmixed" - bitte urteilen Sie selbst. Einen kleinen Eindruck kann sich die geneigte Leserin im Musikordner ein Verzeichnis nebenan verschaffen. Anhörenswert ist auch der Mitschnitt vom FreeFlow Openair 2012 - wir wünschen viel Vergnügen.

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